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Labor für Statistische Genetik

Das Labor für Statistische Genetik ist eine Forschungseinheit, die sich auf genomweite Assoziationsstudien (GWAS) im Spektrum psychiatrischer Krankheitsbilder spezialisiert hat. Unter Einsatz moderner Hochdurchsatzverfahren wurden innerhalb der vergangenen Jahre zahlreiche genetische Varianten identifiziert, welche ein erhöhtes Risiko für Schizophrenie, unipolare Depression, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Bipolare Störungen, Substanzabhängigkeit, Autismus und Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) vermitteln. Besonders erwähnenswert ist dabei die Entdeckung von mehr als 100 genomischen Regionen die mit Schizophrenie assoziiert sind. Unsere Analysegruppe ist ein zentraler Bestandteil des internationalen Psychiatric Genomics Consortium (PGC), welches durch kollaborative, multi-disziplinäre Ansätze molekulargenetische Grundlagen psychiatrischer Erkrankungen erforscht.

Forschungsschwerpunkte

Der wissenschaftliche Fokus unserer Arbeitsgruppe liegt auf der Identifizierung von genetischen Risikovarianten (Biomarkern) psychischer Erkrankungen, und der (Weiter-)Entwicklung bioinformatischer Methoden zur Analyse genomweiter Daten. Darüber hinaus evaluieren wir klinische Anwendungsgebiete von genetischen Profilen, insbesondere im Zusammenhang mit personalisierten Therapie- und Früherkennungsstrategien. 

Unser laufendes Studienprojekt (BRIDGE-S) untersucht Interaktionen zwischen Umweltfaktoren und genetischer Vulnerabilität, die der Entstehung von Schizophrenie zugrunde liegen können. Dazu werden epidemiologische, klinische, neurokognitive und genetische Daten von 2,500 Schizophreniepatient*innen und 2,500 Kontrollproband*innen erfasst und ausgewertet. Auf diese Weise möchten wir dazu beitragen, die Ätiologie schizophrener Erkrankungen hinsichtlich biologischer und umweltbezogener Risiko- und Resilienzfaktoren besser zu verstehen. Das Projekt wird in Kollaboration mit dem Campus Benjamin Franklin durchgeführt.

 

Kollaborationsprojekte

Oxytocin-Studie

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Untersuchung des Einflusses des körpereigenen Oxytocin-Systems auf die Akquisition und Konsolidierung intrusiver Erinnerungen nach traumatischen Ereignissen. Dazu wird eine experimentelle, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit einer Einmalgabe nasalem synthetischen Oxytocins (Syntocinon®) oder einem Placebopräparat durchgeführt. Im Rahmen des Projekts soll weiterhin untersucht werden, inwiefern genetische Variation die Entstehung von Intrusionen sowie neuromodulierende Eigenschaften von Oxytocin beeinflusst.

Studienleitung: Prof. Dr. med. Stefan Röpke

Ansprechpartnerin: Tolou Maslahati, M.Sc.

Weiterführende Informationen: Forschungsbereich - Persönlichkeitsstörungen und PTBS

Pharmakogenetische Marker zur Personalisierung der Lithiumaugmentation bei therapieresistenter Depression

Die Wahl einer geeigneten Behandlungsstrategie bei depressiven Patienten mit therapieresistenten Verläufen stellt häufig eine Herausforderung dar. Bei ausbleibenden Behandlungserfolg nach einer initialen Antidepressiva-Monotherapie stellt die Lithiumaugmentation eine der am besten belegten 2nd Step-Strategien dar. Responseprädiktoren, die die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Lithiumbehandlung voraussagen, fehlen bis heute. Bisherige Forschungsergebnisse deuten jedoch daraufhin, dass genetische Faktoren das Ansprechen beeinflussen. Die Entwicklung pharmakogenetischer Prädikatoren bietet deshalb einen Ansatzpunkt zur Optimierung antidepressiver Behandlungstrategien sowie für die Personalisierung von Behandlungsplänen. Anhand einer Längsschnittskohorte von Patienten aus dem Berliner Wissenschaftsnetz Depressionen soll untersucht werden, ob eine genetische Stratifizierung helfen kann, einzelne Patienten oder Patientengruppen zu identifizieren, die auf eine Augmentation mit Lithium ansprechen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zukünftig dazu beitragen, eine biomarkerbasierte Behandlungsoption bei therapieresistenter Depression zu ermöglichen.

 

Studienleitung: Dr. med. Roland Ricken, Prof. Dr. med. Mazda Adli

Weiterführende Informationen: Forschungsbereich - Affektive Erkrankungen

Berlin Prodrome Affective and Psychotic Disorders Study (BPAPS)

Um Interventionen bei ersterkrankten PatientInnen mit nicht-affektiven oder affektiven Psychosen optimaler auf die Bedürfnisse dieser Patientengruppen abzustimmen, ist die Untersuchung der Faktoren relevant, die mit einem positiven Krankheitsverlauf verbunden sind. Bei beiden Störungen treten häufig über Monate und Jahre Prodromalphasen auf, während derer die PatientInnen bereits vor Ausbruch der eigentlichen Erkrankung abgeschwächte Symptome zeigen. Nach der ersten Krankheitsepisode vergehen oft Jahre bis zur Diagnosestellung. Lange Phasen der unbehandelten Erkrankung prädizieren schlechtere Verläufe sowie psychosozialen Funktionseinbußen.

Ziel der Studie ist es, Verlauf und Schweregrad bei Probanden mit Risikosymptomen und ersterkrankten PatientInnen über einen Zeitraum von 60 Monate zu untersuchen. Im Zuge der Kollaboration soll  untersucht werden, inwiefern eine genetische Disposition möglicherweise den Übergang von Prodromalphase zur floriden Psychose begünstigt. Weiterhin soll evaluiert werden, ob und inwiefern genetische Marker zur Früherkennung von beginnenden Psychosen angewendet werden können. 

Studienleitung: Prof. Dr. Christoph U. Correll, Prof. Dr. Peter J. Uhlhaas

Weiterführende Informationen: https://kinder-und-jugendpsychiatrie.charite.de/forschung/

Effekte der Elektrokonvulsionstherapie auf neuronale, immunologische und hormonelle Parameter bei Patienten mit affektiven Störungen

Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) stellt eine der effektivsten Behandlungsmethoden bei schweren und therapieresistenten Depressionen dar. Bei einem Großteil der PatientInnen, die zuvor nur wenig auf andere Therapien angesprochen haben, kann anhand der EKT eine Remission erzielt werden. Die neuro- und molekularbiologischen Wirkmechanismen der EKT sind jedoch weitestgehend unbekannt. Im Rahmen dieser Studie werden PatientInnen zu vier Zeitpunkten während und nach einer EKT Behandlung untersucht, um Rückschlüsse auf relevante biologische Marker für den Therapieerfolg zu schließen. Dazu werden unter anderem die Metabolitenkonzentrationen (GABA, Glutamat und Glutamin) sowie die funktionelle Gehirnaktivität gemessen. In einer Kollaboration mit dem Labor für Statistische Genetik sollen einerseits die genetischen Grundlagen therapieresistenter Depression sowie des Ansprechens auf EKT erforscht werden. 

 

Studienleitung: Prof. Dr. med. Malek Bajbouj

Weiterführende Informationen: https://psychiatrie.charite.de/forschung/affektive_neurowissenschaften/

GResU

Die GWAS Research Unit (GResU) sind eine Gruppe qualifizierter AnalystInnen und WissenschaftlerInnen, die genomweite Analysen häufig auftretender genetischer Varianten durchführt. Wir unterstützen Forschungsvorhaben in allen Projektphasen: von der Entwicklung eines Analyseplans bis zur Aufbereitung der Ergebnisse für die Veröffentlichung. GResU-AnalystInnen verfügen über umfangreiche Erfahrung im Umgang mit Hunderten von GWAS-Kohorten in verschiedenen Konsortien und haben an einer Vielzahl an Publikationen mitgewirkt, von denen viele in führenden analytischen Funktionen tätig waren. Als eine der zentralen Analysegruppen des Psychiatric Genomics Consortium (PGC) evaluieren und integrieren wir ständig neue Methoden in unsere Pipeline, sobald diese verfügbar sind. Wir arbeiten darüber hinaus mit einem breiten Netzwerk von medizinischen Forschungsgruppen zusammen.

Leitung

Prof. Stephan Ripke, Dr. med., PhD

Leiter FB Experimentelle Psychiatrie und (Epi)Genomik, Leiter Labor für statistische Genetik

Team

M.Sc. Swapnil Awasthi

Doktorand, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Labor für Statistische Genetik

M.Sc. Alice Braun

Klinische Psychologin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Labor für Statistische Genetik

M.Sc. Julia Kraft

Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Biologin, Studienkoordination, Labor für Statistische Genetik

M.Sc. Georgia Panagiotaropoulou

Doktorandin, Labor für Statistische Genetik

M.Sc. Vassily Trubetskoy

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Labor für Statistische Genetik

Ausgewählte Publikationen

Publikationen im psychiatrischen Bereich


Weitere Publikationen